Vorteile von Textilfassaden
Textilfassaden oder Gewebefassaden werden als vorgehängte Fassaden vor der raumabschließenden Hülle des Gebäudes eingesetzt. Es werden häufig sog. Gittergewebe gewählt, weil diese eine hohe Lichtdurchlässigkeit haben und je nach Maschenweite semitransparent bis transparent wirken, gleichzeitig aber eine Ebene markieren.
Die reduzierte Luftbewegung zwischen raumabschließender Hülle und Gewebefassade reduziert den Wärmeverlust der Gebäudehülle und trägt als Sonnenschutz auch zur Senkung der Klimatisierungskosten eines Gebäudes bei. Die textile Fassade kann eine ununterbrochene, durchgängige Ebene schaffen und dabei licht- und luftdurchlässig sein. Die Fassadenebene kann auch losgelöst von der raumabschließenden Hülle sein und erhöht damit die architektonische Gestaltungsfreiheit.
Aus Gründen der Transparenz werden häufig Gittergewebe eingesetzt. Diese bestehen z.B. aus Glasgeweben und sind mit PTFE oder Silikon beschichtet. Weiterhin eignen sich PVC/PES-Gewebe, die in einer größeren Farbpalette zur Auswahl stehen und auch bedruckbar sein können.
PTFE-Glasgitter 18656 (weiß) | PTFE-Glasgitter 18971 (silber) | PTFE-Glasgitter 18972 (schwarz) | PVC-Polyester TF 400 (weiß) | |
Festigkeit | 5000/4500 | 1500/2500 | 2400/1800 | 3300/2200 |
Gewebebreite | 300 | 300 | 300 | 320 |
Offene Fläche | 40 % | 57 % | ≥ 30 % | |
Lichtdurchlässigkeit | 34 % | 40 % | 40 % | 42 % |
Textilfassaden im Einsatz
Die Befestigung und Vorspannung der Gewebe erfolgt auf Rahmenprofilen oder direkt auf der dafür ausgebildeten Unterkonstruktion. Die Profilsysteme von Temme // Obermeier bieten sich für fast jede gestalterische Aufgabe an. Und wenn noch kein optimales Profil existiert, so erblickt es bei uns, Temme // Obermeier, das Licht der Welt.
Die Rahmen mit der Textilbespannung werden auf einer Unterkonstruktion befestigt, die wiederum mit dem Massivbau verbunden wird. Diese Unterkonstruktion beinhaltet u.U. auch Wartungsgänge vor der Massivbaufassade. Sollten keine Wartungsgänge erforderlich sein, kann der Abstand der Textilfassade vom Gebäude verringert werden.
Die für Fassaden eingesetzten Gewebe werden mit Lieferbreiten von 1,78 bis 4,70 m hergestellt. Wenn keine Schweißnähte in der Textilfläche eines Rahmens sichtbar sein sollen, so definiert sich die Rahmenbreite über die Materialauswahl.
Anwendungsbeispiel: GolfHouse Bielefeld
Das Gittergewebe ist direkt auf die Unterkonstruktion gespannt, welche dafür entsprechend ausgebildet wurde. Das Gewebe mit 3,00 m Lieferbreite wurde hierfür zu mehreren großen Panels konfektioniert. Dadurch konnte auf Rahmen verzichtet werden, die Fläche hat nicht die sonst typische Aufteilung durch Fugen.